Geschichte

Im Jahr 1977  kaufte Evi ihr erstes Spinnrad bei der Drechslerei Salvisberg in Bowil. Mit Handkarden kämmte sie die mit Pflanzen selber gefärbte Schafwolle von Nachbars Tieren um sie zu verspinnen und einen Pullover daraus zu stricken.

Nach der Heirat im Jahre 1984 und mit den fünf Kindern, sowie der Landwirtschaft blieb nicht mehr viel Zeit für anderes. Nicht desto trotz kaufte sie schon bald zwei alte Webstühle. Sie wurden zuerst noch im grossen Schlafzimmer aufgestellt und wegen der vielen Arbeit im Sommer, nur im Winter benützt.

Etwas später als der Schweinestall erneuert wurde konnte darüber ein Raum für die Webstühle errichtet werden.Dann kamen nacheinander noch drei weitere als Ausstellungsräume dazu.

Eine ältere, von der Wolle begeisterte Frau motivierte Evi doch einmal an einem Markt teilzunehmen. Somit war sie das erste Mal 1995 mit einem Tisch und ein paar selbergemachten Wollprodukten im Gwattzentrum. Der mittlere Sohn Markus durfte als Kindergärtner mitkommen und zeigen,wie die Handkardmaschine funktioniert. Es folgten weitere Märkte, an verschiedenen Orten, darunter auch in ihrem Heimatort Gelterkinden. Ein Duvetnähkurs an der Haushaltungsschule Hondrich war der Auslöser für die Herstellung von Schafwollduvets, die Idee wäre allerdings schon lange vorher vorhanden gewesen. Bei der Schafwollverarbeitung musste Evi viele Erfahrungen sammeln, zum Beispiel welche Wolle eignet sich für welches Produkt am besten. Sie wäscht die Schafwolle von Hand, färbt auch einen Teil davon ein  zum Filzen und lies sie in einem anderen Ort kardieren.

2001 fand die erste Frühlingsausstellung in Uebeschi statt. Lamas wurden ausgeliehen, eine Kollegin hat verschiedenes gebacken und ein paar Frauen kamen mit einem Marktstand. In einem Raum vom heutigen Laden wurde eine Kaffeestube eingerichtet. Von nun an fand die Ausstellung jedes Jahr Mitte Mai statt, bis zum lookdown 2020, da musste sie verschoben werden und von da an wird die Ausstellung im Herbst, immer erstes Wochenende im September stattfinden. Mit verschiedenen Attraktionen, wie Twikefahrten, Lamawägelifahrten, Kamelreiten, Festwirtschaft mit  Trutenfleisch vom Hof , Verkauf von Bauernspezialitäten aus der Region oder volkstümlicher Musik, sowie der Demonstration der verschiedenen Wollverarbeitungsmaschinen  versuchen sie immer wieder neue Besucher anzulocken.

Im Jahr 2004 kauften Werner und Evi ihre erste  Kardiermaschine und ein Jahr später kam noch eine breitere, sowie eine Teppichgarnspinnmaschine dazu. Für diese Maschinen musste zuerst auch noch ein Gebäude errichtet werden, die Bauerei besorgte Werner mit Hilfe von Kollegen und später den Söhnen.

Ein grosser Teppichwebstuhl wurde von starken Männern  nach Uebeschi gebracht und installiert, nun konnten Teppiche bis 2,5 Meter breit gewoben werden. Das war nur mit Hilfe von zwei bis drei Personen möglich, der Schlagbaum war mit einer Eisenbahnschiene versehen und musste mit viel Kraft bedient werden.

Später kam die Haltung von Lamas und Alpakas auch in der Schweiz auf und damit die Frage, was passiert mit deren Wolle. Für Duvets eignet sich die Wolle der Neuweltkameliden nur mit der Beimischung von Schafwolle, ansonsten muss sie mit künstlichen Mitteln zusammengehalten werden. Auch für Teppiche muss Schafwolle wegen der Verarbeitung beigemischt werden.

Eine Idee zur Verarbeitung der Zweitklasswolle hatte Evi 2009. Aus einer Mischung von Lama/Alpakawolle und Schafwolle wird ein Nadelfilz hergestellt, und daraus wiederum Einlegesohlen gestanzt. Die ersten 100 Stück hat sie noch mit der Schere ausgeschnitten, aber dann konnte sie eine Stanzmaschine erwerben und nun geht es um einiges leichter , die ca. 4000 benötigten Paare im Jahr auszustanzen.

Um Filz herzustellen, konnte  2010  die Walkmaschine in Betrieb genommen werden. Darauf können Flächen gefilzt werden, aus welchen Sitzkissen, Finken, Taschen, Rucksäcke, usw. genäht werden.

Eine Freundin schenkte Evi zwei ältere Alpakawallache und im Jahr (2012) danach kaufte sie eine trächtige Lamastute. Die Alpakas sind mittlerweile altershalber gestorben. Die Lamas haben sich jedoch inzwischen vermehrt, die Herde besteht mittlerweile aus fünf Tieren.

Junge Mädchen, vermittelt durch Agriviva können seit 2014 in Uebeschi auf dem Hof einen Landdienst absolvieren, wobei sie je nach Interresse im Stall, Haushalt oder der Wollverarbeitung mithelfen können.

2015 wurde eine Teppichweberei in Österreich aufgelöst, Evi und Werner konnten zwei grosse  halbautomatische Webmaschinen kaufen, worauf sie nun Teppiche bis drei Meter Breite herstellen können. Das geht nun einiges leichter, die Schüsse müssen zwar noch von Hand eingelegt werden,aber das Anschlagen, wird mittels Druckluft besorgt.

Eine Kollegin verkaufte Evi zwei Handwebstühle, sowie eine vollautomatische Bändeliwebmaschine.

Das Museeum haben sie dann im Sommer 2016 eröffnet.

2017 kam  die Solaranlage aufs Schopfdach. Mit den Batterien als Speicher kann nun auch Strom gebraucht werden, wenn die Sonne nicht scheint.

2020 konnten Sie von einem Konstrukteur eine kleine Nadelfilzmaschine kaufen, womit nun auch kleine Mengen, das heisst die Wolle der Kunden, zu individuellen Produkten verarbeitet werden können.

Im gleichen Jahr kamen auch drei Zwergesel auf den Hof zur Freude der Enkelkinder, welche gerne mit ihnen ausreiten.

Kurz darauf konnte eine grosse Nadelfilzmaschine in Polen ausfindig gemacht werden, dank Sohn Daniel, der gerade für ein paar Monate dort wohnte. Mit diesen können nun Vliese bis ca. 2 m x 2 m gefilzt werden für Wolldecken, Stuhlkissen, Finken, usw.